Kailua-Kona - der Mittelpunkt der Erde, das Mekka der Triathlet*innen

Wir sind nun schon eine Woche im normalerweise sehr beschaulichen Kailua-Kona. Wikipedia beschreibt Kona wie folgt:

"Kailua-Kona ist eine Kleinstadt an der Westküste der Insel Hawaii (Big Island). Der 1838 erbaute Hulihee Palace diente früher der Königsfamilie als Urlaubsdomizil. Die Mokuaikaua Church aus dem 19. Jahrhundert ist die älteste christliche Kirche Hawaiis. An der Kailua Bay erinnert das Kamakahonu National Historic Landmark mit rekonstruierten reetgedeckten Häusern an die Residenz von König Kamehameha I. Vor dem Kamakahonu Beach liegen bunte Korallenriffe. Am Kailua Pier gibt es Ankerplätze für Boote."


Fläche: 19,19 mi²
Höhe: 7 Fuß
Bevölkerung: 22.972 (2020)

"Kailua-Kona befindet sich zur Zeit in den Händen von rund 4800 Triathlen*inne und ist der Mittelpunkt der Welt.

Die kleine Dig Me Beach wird Anfangs Oktober von schwimmenden Triathlen*innen überschwemmt. Alle schwimmen (meistens ) ein und mehr Kilometer gerade hinaus und wieder zurück.


In der Raceweek wird im Meer auf dem Coffeeboat sogar Kaffee serviert.


Auf dem Queen Ka'ahumanu Highway , der legendären Radstrecke, 90km hoch nach Hawi, U-Turn, 90km zurück nach Kona ohne nennenswerte Kurve, ist jeder Tag schon Raceday. Niemand will ja schlussendlich jetzt schon Schwäche zeigen. Also Gring abä u Vollgas tschappä! Erholungszeit wird überbewertet. Harte Trainings nützen jetzt am meisten.


Der Ali'i Drive, der Laufsteg der Triathl*innen. Schwitzende, glänzende, perfekt trainierte Körper werden hier fast Tag und Nacht präsentiert. Ok, in der der Nacht ist der Effekt natürlich nicht so da. Auch hier ist schon Raceday, keiner will sich die Blösse geben und überholt werden. T-Shirt für Männer sind natürlich nur Ballast, also weg damit! Der Pulsgurt reicht.


Die Supermärkte befinden sich im Ausnahmezustand. Teilweise sind die Regale leer, der absolute Renner ist Joghurt. Da sind alle ausverkauft, selbst die Zuckerbomben. Eier, Brot und Brokkoli sind ebenfalls hoch im Kurs... Brokkoli zum Zmorgä, Brokkoli ufäm Bike u Brokkoli zum Znacht 🤣 .

Die Restaurants und Coffeeshops könnten ebenfalls den Umsatz des Jahres machen, wenn nicht das Personal fehlen würde. Fachkräftemangel lässt Grüssen!

Die Unterwasser Internet Highways auf das Festland glühen, soviele Fotos, Videos und Social Media Post müssen hochgeladen und publiziert werden. Der ganzen Welt muss Mann / Frau sich von der besten Seite präsentieren, durchtrainiert, braungebrannt, optimistisch, schwitzend, lächelnd ….

Zum Glück ist das nicht "unser" Kona. Als schon fast Einheimische kennen wir die Schleichwege, einen Joghurtvorrat haben wir natürlich angelegt und all den aufgedrehten Triathleten können wir gut ausweichen. Unser Hawaii ist das beschauliche, das ruhige, das gemütliche und das entschleunigende Hawaii. Wir kennen die guten Bäckereien, guten Coffeeshops, Farmer Market mit verhältnismässig günstigen Früchten und natürlich die schönen Orte, die nicht von Triathlen*innen belagert werden.


Wir geniessen jeden Tag, jede Stunde und Minute, trotz all den Triathlet*innen in vollen Zügen 😍😀