Champions are made, when no one is watching

Gestern war es nun endlich soweit, der grosse Tag. Als um 03.45 Uhr der Wecker ging, war Beat schon lange wach. Ich im Gegenzug habe herrlich geschlafen🙂 Ich war so gar nicht nervös im Gegensatz zu Beat. Für mich war es schon einen Sieg überhaupt an der Startlinie zu stehen. Wenn man bedenkt, dass ich vor vier Monaten noch an Krücken ging. Somit war das oberste Ziel Spass zu haben und natürlich noch bei Tageslicht im Ziel zu sein.


Dieses Jahr war der Schwimmstart nach Altersgruppen gestaffelt. Dass heisst, ich startete mit allen Frauen im Alter von 50-54. Somit sprang ich auch über meinen Schatten und startete in der ersten Reihe. Ich erfasste von Anfang an ein paar Füsse, welchen ich hinterherschwimmen konnte. Bereits vor der Wende überholten wir Frauen, welche 5 Minuten vor uns gestartet sind und es wurde ein wenig hektischer. Nach einer endlosen Schlaufe in der Wechselzone war ich endlich bei meinem Rad. Wir hatten Gegenwind bei der Hinfahrt und auch bei der Rückfahrt. Also voll mein Ding. Ich war dauernd auch nur am überholen. Bei der Wende nach Hawi kam meine Strecke, bei welcher ich Schweissausbrüche kriege. Es geht stetig abwärts und das bei Seitenwinden. Dieses Jahr war es zum guten Glück nicht so schlimm und doch war ich froh, als ich wieder Gegenwind hatte.
Bis nach dem Rad hatte ich keine Ahnung wo ich Rangmässig war. Nach den ersten zwei Laufkilometer stand Beat am Strassenrand und meldete mir, dass ich dritte sei. Die zweite habe ich dann rasch überholt. Ich bin noch nie soviel an einem Marathon gelaufen, da spürte ich deutlich meine acht Wochen Laufpause durch meine OP. Obwohl mir die Hitze nicht so viel ausmacht, war es mir einfach zu heiss und auch die Luftfeuchtigkeit war extrem. So hiess es an den Verpflegungsständen alles nehmen was man kann zum trinken sowie den Körper runterzukühlen.

Auf den letzten zehn Kilometer überholte ich dann die erste Frau in meiner AK. Ich war mir zwar nicht ganz sicher doch von der Startnummer her hätte es sein können.

Die Geschichte endet so, dass ich kurz vor dem Ziel Beat umarmen wollte und der nur rief lauf. Ich meinte, dass meine Konkurrentin dicht hinter mir ist und ich noch einen Zielsprint im wahrsten Sinne hinlegte.

Ich kann es immer noch nicht fassen was ich gestern aus meinem Körper herausholen konnte. Es zeigte sich mal wieder an der Ziellinie wird abgerechnet🙂